Sehnsucht nach Frieden

Leserbrief in der Luzernerzeitung als Antwort auf einem Beitrag "Sehnsucht nach Frieden". In diesem ging es um den Nahostkonflikt und eine meiner Meinung nach einseitige Berichterstattung.

Sehnsucht nach Frieden

Sehnsucht nach Frieden, Luzernerzeitung, 27.05 2021

Der Beitrag von Pierre Heumann ist einseitig. Die Erläuterungen des Nahost-Experten Andreas Böhm, um was es bei diesem Krieg geht, leuchten dagegen ein. Herr Heumann erwähnt nicht, warum dieser Krieg ausgelöst wurde. Er erwähnt nicht die wirtschaftliche und militärische Milliardenhilfe der USA an Israel. Er sagt auch nicht, warum Präsident Biden die Palästinenser unterstützt und wie diese in den besetzten Gebieten leben. Viele wurden aus ihren Häusern hinausgeworfen. Sie leiden seit Jahren. Die Resultate dieses Elf-Tage-Kriegs sprechen eine klare Sprache: 243 Tote, davon 64 Kinder und 38 Frauen und 6300 Verletzte auf der palästinischen Seite. Und über 50000 Menschen sind Flüchtlinge geworden, nachdem sie ihr Hab und Gut verloren. Auf der israelischen Seite gab es 12 Tote und 800 Verletzte. Jeder Tod ist einer zu viel, ob auf der israelischen oder der palästinischen Seite.

Alle vorherigen Friedensinitiativen wurden durch den neuen Konflikt lahmgelegt. Das Oslo-1-Abkommen von 1993 verlangt eine Selbstverwaltung der palästinischen Gebiete. Es war ein Meilenstein für den Frieden. Dann kamen die Pariser Protokolle im April 1994, und im Mai 1994 das Gaza-Jericho-Abkommen. Im September 1995 dann das zweite Oslo-Abkommen. Alle haben den Zweck, den Frieden zwischen die Israeli und den Palästinensern zu fördern und festigen.

Seit Benjamin Netanyahu 1996 mit knapper Mehrheit als Ministerpräsident gewählt wurde, intensivierte er die Siedlungspolitik, und der Friedensprozess kam beinahe zum Erliegen. Im Juni 2002 wurde die Roadmap der UNO, der USA, der EU und Russland ausgearbeitet. Sie sah zwei Staaten vor, die nebeneinander in Frieden leben. Leider ist dieser Plan bis heute nicht verwirklicht. Die Welt muss jetzt sich dafür einsetzen, dass im Mittleren Osten, wo alle Religionen ihr Ursprung haben und die menschliche Zivilisationen begann, die politische Probleme endlich gelöst werden. Es braucht einen gerechten und dauerhaften Frieden.

Ahmed M. El Ashker, Grosswangen