AHV-Reform

Leserbrief in der Luzernerzeitung, 23.08.2022, Abstimmung, 25.09.2022

AHV-Reform

AHV-Reform

Seit Jahrzehnten lesen und hören wir immer wieder, dass die AHV unter Finanzknappheit leidet und saniert werden muss, und dass die Renten nicht gesichert seien. Dann taucht eine oder einer auf und sagt: Die Finanzen der AHV sind gesund und die Renten sind gesichert bis mindestens Jahr 2030.

In vergangenem Jahr hat die AHV einen Überschuss von fast 2,6 Milliarden Franken erwirtschaftet. Sie verfügte Ende 2021 über einen Kapitalstock von 52,4 Milliarden Franken. Zurzeit sind die Arbeitslosenzahlen auch so tief wie seit langem nicht mehr. Dennoch werden Reformen vorgeschlagen, eine nach der anderen, mit dem Zweck, die AHV zu sanieren und die Renten zu sichern. Wo liegt also das Problem?

Bei der Abstimmung vom 25. September muss das Volk über die Erhöhung des Frauenrentenalters auf 65 statt wie jetzt 64 befinden. Diese soll sukzessive in drei Stufen erfolgen. Nur ein Drittel der befragten Frauen sagt Ja zur Erhöhung des Rentenalters der Frauen, zwei Drittel lehnen es ab, aber 71 Prozent der befragten Männer stimmen zu.

Auf der anderen Seite sehen wir, dass die Zahl der Arbeitenden, die die AHV finanzieren, abnimmt im Verhältnis zur Zahl der Rentner. Ist die AHV in Gefahr, oder ist das alles nur Propaganda der Parteien?

Dass Frauen länger leben als Männer, ist eine Tatsache. Frauen beziehen dadurch mehr Renten. Auf der anderen Seite sind es die Männer, die gemäss publizierten Statistiken mehr als die Frauen in die AHV einzahlen. Mein Vorschlag: Viele Frauen betreuen und erziehen Kinder und können daher ihrem Beruf nicht nachgehen. Sie sollten nach der Geburt bis Ende der Betreuung einen Monatslohn von 1000 Franken vom Staat erhalten und davon einen Anteil in die AHV zahlen. Dann wird es auch ein Zustupf in die AHV Kasse geben.

Aber vorerst stimme ich am 25. September Ja.

Ahmed M. El Ashker, Grosswangen

LZ, 23.08.2022